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Transporter-Sicherheit

Aktualisiert: 25. Nov. 2019


Mit rund 50 km/h Differenzgeschwindigkeit nähert sich der Sprinter rasant dem langsam vorausfahrenden Fahrzeug, hier symbolisiert als Luftsack im Lieferwagen-Format auf einem Anhänger. Mancher an Bord zieht schon scharf die Luft ein, da ertönt ein Warnton, ein kurzer Bremsruck geht durch den Transporter, es folgt die Vollbremsung. Aufatmen, passt. Der automatische Eingriff des aktiven Bremsassistenten an Bord des Mercedes Sprinter hat den Unfall verhindert. Das kann er bis Tempo 60 km/h, darüber mindert die Technik durch ein Bremsmanöver immerhin die Unfallfolgen drastisch. Böse Zungen könnten jetzt behaupten: Der Sprinter bremst auch für den Citan, denn dessen Nachbildung schlich hier voraus. Aber der Notbrems-Assistent erkennt neben Autos aller Art auch querende Fußgänger und Fahrradfahrer, stehende Hindernisse und sogar Fußgänger oder Radler voraus in der eigenen Spur.

Mercedes-Benz Sprinter Safety Van

Szenenwechsel. Jetzt geht es weniger rasant zu, aber nicht weniger anspruchsvoll. Die Entwickler haben eine S-Kurve gesteckt, für einen ausgewachsenen Sprinter verflixt eng. Es gilt rückwärts durch den Parcours zu zirkeln. Nur: Der gewohnte Blick nach links und rechts nützt nichts, denn die Außenspiegel sind abgeklebt. Aber eine Rückfahrkamera ist an Bord, genauer gesagt die gehobene Sprinter-Ausführung namens Park-Paket mit sechs Kameras. Sie über-spielen ihre Bilder auf einen großen Monitor. Breite Linien präsentieren die Spur der Hinterräder, schmalere die Außenkanten der Karosserie. Diese dynamischen Hilfslinien zeigen auf den Zentimeter genau, wohin der Lenkeinschlag den Sprinter führt. Im Schritttempo tasten sich der Transporter und sein Fahrer durch das Dickicht der Hindernisse. Ein zweites Bild liefert parallel eine Draufsicht des Transporters. Verbunden mit Warnungen, falls vor lauter Konzentration beim Kurbeln auf die Rückwärtsfahrt der Vorderwagen wegen des Lenkeinschlags zu weit ausschwenkt.

Das Kamerasystem kann noch viel mehr: Einstellungen zeigen die Anhängerkupplung und den zielgenauen Pfad zum Ankoppeln. Sie unterstützen beim zentimetergenauen Heranfahren an den Bordstein oder warnen vor seitlichen Hindernissen.

Automatikmodelle schützt der „Drive Away Assist“: Er erkennt Hindernisse unmittelbar vor dem Fahrzeug und begrenzt das Tempo dann selbst bei Vollgas auf 3 km/h – der vergessene Poller oder Blumenkübel vor der Sprinter-Nase kann beim unvorsichtigen Start nur begrenzten Schaden anrichten.

Dann wäre da noch der Zungenbrecher „Rear Cross Traffic Alert“: Sensoren beobachten beim rückwärtigen Ausparken den Querverkehr, geben bei Gefahr Alarm, bremsen im Notfall automatisch ab. Danken werden es Fahrrad- und Autofahrer. Vor allem aber die Steuermänner von Kastenwagen, die sich bisher rückwärts aus Einfahrten und Parkbuchten blind in den Verkehr tasten müssen. Und wie wär’s mit einem Totwinkel-Assistenten? Der Warner vor Verkehr auf der Nachbarspur hat eine Nebenfunktion, den Ausstiegswarner: Das System alarmiert, falls beim Öffnen der Fahrer- oder Beifahrertür Kollisionen mit dem Verkehr drohen.

All das ist sein Geld wert, denn die Assistenten senken das Unfallrisiko und damit Versicherungskosten, ebenso lästige Ausfallzeiten.


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