Arktische Kälte kann dem eSprinter nichts anhaben.
Arjeplog, Schweden. An elektrische Transporter stellen Kunden die gleichen Anforderungen wie an ihre Pendants mit Verbrennungsmotor. Einer der wichtigsten Faktoren hier: Volle Zuverlässigkeit - auch bei widrigen Bedingungen. Genau das stand bei der Wintererprobung des Mercedes-Benz eSprinter im Fokus. Mehrere Wochen lang unterzog das Entwicklungsteam den vollelektrischen Transporter im schwedischen Arjeplog einem echten Härtetest. Bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius, vereister Fahrbahn und tiefem Schnee bewies der eSprinter seine Einsatzfähigkeit unter Extrembedingungen. Damit hat das Fahrzeug einen seiner letzten Meilensteine auf dem Weg zur Markteinführung in der ersten Jahreshälfte 2020 genommen. Auf dem anspruchsvollen Prüfgelände nahe dem Polarkreis durchliefen die Fahrzeuge eine Vielzahl aufwändiger Tests. Dabei wurden unter anderem bei Fahrten auf zugefrorenen Seen die Auswirkungen extremer Kälte auf Handling, Ergonomie und Komfort mit spezieller Messtechnik erprobt. In Kältezellen wurde das Startverhalten sowie die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten, Software und Schnittstellen überprüft. Damit elektrische Transporter im harten Alltagseinsatz, beispielsweise in der KEP-Branche (Kurier, Express, Paket), zuverlässig funktionieren, ist entscheidend, wie die Fahrzeuge auf unterschiedliche Witterungsbedingungen reagieren. Mit rund 150 Kilometern Reichweite in der Konfiguration mit einer installierten Batteriekapazität von 55 kWh ist der eSprinter optimal auf den innerstädtischen Lieferverkehr ausgelegt. Die Tests in Schweden haben gezeigt: Selbst bei den hier vorliegenden ungünstigen Außenbedingungen steht dem Kunden noch eine Reichweite von rund 100 km zur Verfügung.
Elektromobilität auf Mercedes-Benz Niveau: Hoher Qualitäts- und Sicherheitsanspruch für den Fahrerarbeitsplatz
Wer täglich mit einem Transporter unterwegs ist, stellt hohe Anforderungen an seinen Fahrerarbeitsplatz. Daher spielen Qualität und Sicherheit gleichermaßen bei elektrisch angetriebenen Vans eine besondere Rolle. Auch bei Temperaturen weit jenseits des Gefrierpunktes müssen die Scheiben schnellstmöglich enteist und die Fahrerkabine zuverlässig beheizt werden können. Hierzu wurden die Testfahrzeuge samt deren Batterien in speziellen Kältezellen zunächst auf Tiefsttemperatur gebracht, um dann das Startverhalten und Thermomanagement beim sogenannten Kaltstart zu erproben. Weiteres wichtiges Element der Tests: Das Ladeverhalten. Der eSprinter verfügt über eine integrierte Schnellladefunktion, über die er innerhalb von 30 Minuten rund 80 Prozent der Energie nachladen kann – ein großes Plus an Flexibilität im Transporteralltag, das unabhängig von der Temperatur zuverlässig funktionieren muss. Im täglichen Einsatz unabdingbar ist zudem ein zuverlässiges Handling bei Eis und Schnee sowie die Winterresistenz aller Komponenten. Genau dies haben die über 30 Ingenieurinnen und Ingenieure, Elektronikfachleute und Mechaniker von Mercedes-Benz Vans durch ihre zahlreichen Tests im schwedischen Arjeplog sichergestellt. Das Fazit der Tester: Der eSprinter ist fit für den Kundeneinsatz – auch im arktischen Umfeld. „Wir haben unserem eSprinter bei der finalen Wintererprobung noch einmal alles abverlangt“, sagt Benjamin Kaehler, Leiter eDrive@VANs bei der Daimler AG. „Durch unsere umfangreichen Tests konnten wir aus unserem zweiten vollelektrischen Transporter nach dem eVito noch einmal die letzten Prozente auf dem Weg zur vollständigen Marktreife herausholen. Insbesondere in der für elektrische Vans so essenziellen Disziplin des Thermomanagements konnten wir wichtige Erkenntnisse gewinnen, um den eSprinter noch sicherer und komfortabler zu machen.“
eSprinter auf dem Niveau des Segmentbegründers
In Arjeplog durchlief der eSprinter seine letzten Wintertests, bevor er in der ersten Jahreshälfte 2020 dem eVito auf den Markt folgt. Der neue eSprinter wird zunächst als Kastenwagen mit Hochdach und einem zulässigen Gesamtgewicht von 3500 Kilogramm angeboten. Das maximale Ladevolumen liegt wie bei einem vergleichbaren Sprinter mit Verbrennungsmotor bei 10,5 m³. Mit einer installierten Batteriekapazität von 55 kWh beträgt die voraussichtliche Reichweite rund 150 Kilometer bei einer maximalen Zuladung von 900 Kilogramm. Mit der zweiten Batterieoption können Kunden andere Prioritäten bei den Einsatzparametern setzen. Eine Kapazität von 41 kWh ermöglicht eine um rund 140 Kilogramm höhere Zuladung von insgesamt etwa 1.040 Kilogramm bei einer Reichweite von rund 115 Kilometern. Für noch mehr Flexibilität sorgt die integrierte Schnelladefunktion, durch die innerhalb von 30 Minuten rund 80 Prozent der Energie nachgeladen werden können. Der Elektroantrieb im eSprinter leistet ähnlich wie das Diesel Einstiegsaggregat 85 kW mit einem Drehmoment von bis zu 300 Newtonmeter. Wie beim eVito lässt sich die Höchstgeschwindigkeit passend zum Einsatzweck konfigurieren: Auf ein Maximaltempo von 80 km/h, 100 km/h oder bis zu 120 km/h.